KLAUS F. AUS R. IS BAD
... manchmal sogar BAD Oeynhausen ...
Heute habe ich frei. Und den freien Tag wollte ich für eine Wanderung nutzen, bei der ich eine Strecke gehe, die ich noch nicht gewandert bin und trotzdem möglichst nicht erst mit dem Auto durch die Gegend fahren muss.
Vor ein paar Tagen kam mir am (natürlich wie fast immer geschlossenen) Bahnübergang die Idee: Mit dem Zug nach Bad Oeynhausen und von dort zu Fuß nach Hause. Knapp 30 km, das sollte machbar sein.
Eine kurze Episode erklärt mal wieder den kompletten täglichen Wahnsinn der Bahn: Mein Zug sollte um 6:46 Uhr fahren. Natürlich war ich - zu Fuß - etwas früher da. Um 6:43 Uhr dann die Nachricht, dass der Zug ca. 10 Minuten Verspätung hat. Um 6:46 Uhr bekam ich die Nachricht auch nochmal als E-Mail, was jetzt nicht so viel nützte, denn ich stand ja schon auf dem Bahnhof. Gleichzeitig erschien auf dem Display am Gleis der Hinweis, dass der Zug jetzt doch pünktlich kommt ... was ja schonmal falsch war, denn er sollte ja zu dieser Uhrzeit eigentlich schon losfahren. Diese Nachricht wurde dann hartnäckig noch drei oder vier Minuten eingeblendet, obwohl jeder wusste: Die Bahn lügt! 😁 Immerhin kam der Zug dann kurz nach den angekündigten 10 Minuten mit einer für die Bahn normalen Verspätung. Für mich war es relativ egal, denn bei der Wanderung musste ich ja keine Termine mehr einhalten.
Die Frau, die vor mir im Zug saß, machte dann aber ihrem Ärger erstmal am Handy gegenüber ihrem Mann oder Freund Luft und es lief sinngemäß darauf hinaus, dass er eigentlich Schuld hatte ... an der Verspätung des Zuges ... und an allem ... 😁 (Vielleicht ist ja der Lokführer gewesen, ich weiß es nicht).
In Bad Oeynhausen bin ich übrigens geboren. Deshalb passte dieser Ort irgendwie auch zu diesem Tag. Und ich hatte sogar extra einen kleinen Umweg eingeplant, um noch durch den Kurpark zu gehen. Denn dort hat vor vielen Jahren mein Opa gearbeitet. Ich habe - völlig unverständlicherweise - dort keinen "Walter-Fischer-Platz" entdeckt, aber immerhin einige beeindruckende Bauten. Unter anderem auch das "Weiße Haus" ... 😁
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| Walter-Fischer-Residenz |
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| Das "Weiße Haus" im Kurpark |
Danach ging es einige km an der Werre entlang. Sehr schön zu gehen und morgens auch ruhig, mit wenigen Spaziergängern und E-Bike-Uschis. Die Stelle, wo die Werre in die Weser fließt, kannte ich natürlich schon von unseren Paddel-Touren und auch von den Minden-Marathons, weil dort die Laufstrecke lang führte.
Ich war wirklich froh, dass ich über meiner Wanderjacke noch eine zweite Jacke hatte, denn trotz eines relativ zügigen Wandertempos war es doch sehr frisch. Eigentlich hatte ich die Jacke nur für den Weg bis zur Bahn angezogen, aber ich habe sie dann den ganzen Tag getragen. Vielleicht wird man in meinem Alter doch langsam ein Weichei und friert ... 😁
Bis zur Porta Westafrika war es dann sehr flach. Die Strecke verläuft ja fast immer direkt neben der Weser. Dann ging es aber den Berg hoch in den Wald. Ich wollte es ja nicht anders.
Oben auf dem Bergkamm bin ich ja in letzter Zeit schon öfter lang gewandert, aber etwas weiter unten auf dem sog. "Schlangenweg" noch nicht. Der führt dann fast an der berühmten "Korffs Quelle" vorbei, die mittlerweile aber nur noch deshalb berühmt ist, weil Klaus F. aus R. da früher als Kind ziemlich oft war. 😁
Und wenn ich schonmal die alte Heimat besuche, in der ich die ersten 14 Jahre meines Lebens verbracht habe, dann schaue ich natürlich auch bei "unserem" Haus vorbei.
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| Wo der kleine Klaus gewohnt hat |
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| Die besten Jägerschnitzel gab es früher da oben bei Mettwurst-Möller |
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| Symbolbild mit Brücke - was eigentlich alles Mögliche bedeuten könnte, aber es ist nur ein Symbolbild mit Brücke ... |
Ein bisschen müde war ich nach über 20 km dann schon. Aber trotzdem hatte ich Spaß. Ist ja klar, weil ich mir auch andauernd lustige Sachen ausdenke und dann psychopathisch vor mich hin kichere ... 😁
Und eigentlich ging es mir dann sogar so gut, dass ich zum Schluss noch eine kleine Extrarunde eingelegt habe, um insgesamt auf über 30 km zu kommen. Was mal wieder beweist, dass ich auch ein bisschen bescheuert bin ...
Da bin ich dann noch am Krankenhaus in Rinteln vorbeigegangen, wo früher mein anderer Opa gearbeitet hat und jetzt mein Bruder und mein Sohn. Also sozusagen ein Pilgerweg auf den Spuren der Familie.
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| Klaus in sicherer Entfernung ... |
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| Und dann doch ganz nah ... |
Und meine Kollegen haben sogar bei einer Schulung in Soltau an mich gedacht: 😁 Schön, dass es euch gibt ... (das ist ein running gag bei uns).
Ich habe heute übrigens seit Anfang Juli mehr als 500 gewanderte Kilometer zusammen. Ich finde, das ist schon ganz ordentlich.













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