Tannheim 5

Der letzte Wandertag in dieser wunderschönen Landschaft fiel etwas kürzer aus. Denn die österreichischen Kumpels von Kachelmann-Wetter hatten Regen vorhergesagt. Ich habe mir deshalb überlegt, dass ich - wenn ich schon mal da bin -  ja auch nicht immer nur mit der Seilbahn nach oben fahren kann (wobei ... könnte ich schon ... die Kohle hätte dafür noch gereicht 😁), sondern auch mal selbst einen Berg hochwandern sollte.

Ich hatte mir dafür das Füssener Jöchle ausgewählt, wo es eigentlich auch eine Seilbahn gibt, aber ich wollte es heute wissen. 623 Höhenmeter auf ca. 3,5 km Strecke. Das ist auf jeden Fall anspruchsvoll.

Eigentlich waren es sogar noch ungefähr 5 Höhenmeter mehr, denn ich habe mein Auto auf dem Parkplatz etwas weiter unten geparkt ... 😁

Als Wanderstrecke fand ich diesen Weg jetzt nicht so prickelnd, denn der größte Teil der Strecke führt über einen Skihang und man wuchtet sich dann da auf einem breiten Schotterweg hoch. Ich war der einzige Idiot, der das bei Regen tat. Lediglich eine Gemse schaute ziemlich interessiert und ließ mich bis auf 20 Meter rankommen, bevor sie dann - geringfügig schneller als ich - nach oben flüchtete.

Irgendwann wurde es dann doch ziemlich anstrengend und ich holte die Uschi-Walking-Stöcker raus. Man muss zugeben, dass man dadurch bergauf tatsächlich besser vorankommt. Zumindest, wenn man solche Muckis in den Armen hat wie ich ... 😁






Klaus F. aus R. dort, wo sich sonst nur Pistenraupen bewegen ... 😁

Oben auf dem Berg war's dann heute nicht so schön. Meine regenabweisende Jacke hatte sich mit dem Regen darauf geeinigt, dass sie ihn nicht mehr abweist. Und deshalb war es zu kalt und zu nass zum "auf die Bank setzen und über den Sinn des Lebens nachdenken". Ich hatte glücklicherweise noch meine warme gesteppte Jacke dabei, die im Rucksack auch trocken geblieben war. Die beiden Merinoshirts hätte ich zwar auch noch durch ein trockenes Baumwollshirt tauschen können, aber dann wäre die Umkleideaktion einfach zu erotisch geworden ... 😁

Jetzt - mit der neuen Jacke - war mir wieder warm und ich machte mich gleich auf den Rückweg, bevor die auch komplett nass wurde. So richtig Spaß macht das nicht, wenn man eine steile Schotterpiste runterstolpert, denn durch den Regen konnte man auf der abschüssigen Bergwiese auch nicht besser gehen. Aber ich habe es heute geschafft, nach unten zu kommen, ohne nochmal auf die Fresse zu fliegen.





In diesem Fall war es also weniger eine Spaßwanderung, sondern mehr eine Challenge "Klaus versus Füssener Jöchle" ... Wir haben uns auf ein Unentschieden geeinigt. Wenn ich nochmal wiederkomme (und das möchte ich gerne), dann werde ich dort die Seilbahn nehmen und dann lieber oben am Berg noch ein bisschen gehen. Weder der Auf- noch der Abstieg sind so schön, dass man es wiederholen muss.

Übrigens habe ich damit auch meine diesjährige Berg-Etappe erledigt und muss nicht mehr zum Brocken im Harz. 😁 Aber eine zweite Wanderung zur Porta wird es wohl geben ... munkelt man ...
 

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