Charlie Kirk

Momentan wird viel über die Ermordung von Charlie Kirk diskutiert, der als glühender Trump-Anhänger und Vorkämpfer der fundamentalen Christen bekannt war.

Zunächst mal direkt zu seinem Tod: Es ist NIE gerechtfertigt, einen politisch Andersdenkenden zu ermorden, egal was er glaubt oder sagt! Die Tat war ein widerliches, feiges Verbrechen und ich hoffe, dass der Täter möglichst schnell gefasst wird. Ich bin inhaltlich bestimmt nicht immer einer Meinung mit ihm gewesen und habe insbesondere zur Trump-Verehrung und zu einer einseitigen und lieblosen konservativ-frommen Ausrichtung meine Fragen und Zweifel. Zumindest in manchen Punkten. Aber Gewalt darf in politischen Auseinandersetzungen nie ein Mittel sein.

Dann zu den Kommentaren: Charlie Kirk wurde - egal ob man nun einer Meinung mit ihm war oder nicht - bei einer Rede umgebracht, die er an einer Universität hielt. So eine Tat ist mit nichts zu rechtfertigen, egal welche inhaltlichen Positionen er vertreten hat. Er hinterlässt eine trauernde Familie, eine Frau und zwei kleine Kinder, die jetzt den Ehemann und Vater verloren haben. Er hinterlässt Eltern, die um ihren Sohn weinen, sowie Verwandte und Freunde. Diesen Menschen sollte man Mitgefühl entgegenbringen und nicht hämische oder abwertende Kommentare. Und zwar ausdrücklich auch dann, wenn Leute wie sein großes Idol Donald Trump uns jeden Tag vormachen, dass sie selbst kein Mitgefühl haben und sich nicht an diese Regel halten. Trump und manche seiner Anhänger haben die Ermordung oder Gefährdung von politisch Andersdenkenden dann eher gerne mal als "Strafe Gottes" oder unter der Rubrik "der hat es verdient" abgetan. Beispielsweise erst vor Kurzem bei der Ermordung der demokratischen Politikerin Melissa Hortmann und ihres Ehemanns.

Aber auf dieses Niveau sollte man sich trotzdem nicht begeben! Auch nicht im Sinne von: Charlie Kirk war ja für das Recht auf Waffenbesitz und hat gesagt, dass man dann halt das eine oder andere Opfer in Kauf nehmen muss. Weil auch das als Reaktion auf seinen eigenen gewaltsamen Tod zynisch und in diesem Moment unangemessen ist.

Deshalb möchte ich an dieser Stelle ungeachtet aller politischen Zweifel und Fragen gegenüber solchen Menschen wie Charlie Kirk ihm einfach nur wünschen, dass Gott seiner Seele gnädig ist und dass die Hinterbliebenen in dieser schweren Zeit den Trost und die Hilfe Gottes erleben.

 

 

Meine Sorge ist allerdings - und das geht ja auch schon los - dass Trump und seine Anhänger diesen Mord für ihre Zwecke instrumentalisieren werden. Und dass sie die Gelegenheit nutzen, um politische Gegner unter Druck zu setzen und aus dem Weg zu räumen. Wozu die Fans von Trump in der Lage sind, haben sie ja leider schon beim Sturm aufs Capitol 2021 bewiesen. Es war noch nie gut, Menschen als unfehlbare Wesen zu verehren. Schon gar nicht solche Menschen wie Trump. 

  

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