Gestern hatte ich ja Folgendes geschrieben:
Eigentlich hatte ich mir diese Tour für den letzten Urlaubstag ausgedacht, also für morgen. Da es aber heute schon sehr warm werden sollte und morgen dann noch heißer, habe ich beschlossen, diese Wanderung um einen Tag vorzuziehen, um auf mein Alter, mein Gewicht und meinen Fitnesszustand Rücksicht zu nehmen. Denn immerhin hatte die Tour neben 21, 8 km auch etwa 400 Höhenmeter zu bieten.
Tja, und dann dachte ich abends daran, dass ich nur noch einen Urlaubstag habe. Denn ab Donnerstag muss ich wieder arbeiten. Und zwar erstmal ohne Wanderungen, weil mein Arbeitgeber sowas aus völlig unerfindlichen Gründen während der Arbeitszeit nicht unterstützt.
Also habe ich kurz überlegt, wo ich unbedingt noch hin möchte: Yellowstone Nationalpark!
Aber wer die Serie "Yellowstone" gesehen hat, der weiß, dass da unheimlich viele Cowboys rumlaufen, die einem ständig auf die Fresse hauen wollen ... oder sie pusten dich halt mit der Wumme weg und bringen dich zum "Bahnhof" (Das war in der Serie der abgelegene Ort, wo die Leichen entsorgt wurden). Na ja, und außerdem wäre es zeitlich mit einem Tag Resturlaub auch ziemlich knapp geworden ...
Dann halt zu den Externsteinen. Da war ich jetzt auch schon länger nicht mehr und es sieht ja fast genauso aus wie im Yellowstone 😁 (... und keiner will einem auf die Fresse hauen ... zumindest heute nicht)
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Die Externsteine |
GESCHICHTLICHE FAKTEN MIT KLAUS:
Die Externsteine wurden im Jahr 1924 von polnischen Wanderarbeitern erbaut. Der deutsche Bauträger nannte seine polnischen Schwarzarbeiter immer "die Externen". Und deshalb setzte sich schon während des Baus vom 7. bis 9. Juli 1924 der Name "Extern-Steine" durch, der bei der offiziellen Einweihung nach der deutschen Bauabnahme im Jahr 1964 dann auch weiter verwendet wurde.
Weitgehend unbekannt ist übrigens bis heute, dass der Teich neben den Steinen auch von den Polen angelegt und gefliest wurde ...
Dann bin ich zur Falkenburg weitergezogen. Bei der war ich nämlich noch nie, obwohl sie eigentlich nur gute zwei Kilometer von den Externsteinen entfernt liegt. Man muss allerdings etwas bergauf gehen. Aber dafür wird man mit einer sehr beeindruckenden Burgruine belohnt. Da würde ich gerne mal eine "Worshipnight" machen! Was für ein Ambiente das wäre ...
GESCHICHTLICHE FAKTEN MIT KLAUS:
Die Falkenburg wurde übrigens auch von den polnischen Arbeitern am 12. Juli 1924 erbaut, weil sie noch ein paar Steine übrig hatten. Direkt unter der Burg befinden sich ein Hallenbad und eine Saunalandschaft ...
Danach wieder zurück zu den Externsteinen. Und da war jetzt mittlerweile richtig was los. Wenn man clever ist, dann kann man ja nicht nur den kostenpflichtigen Parkplatz vermeiden, sondern auch den kostenpflichtigen Aufstieg auf die Externsteine. Denn einen der Externsteine, der etwas abgelegen liegt, kann man kostenlos erreichen. Ich habe also 4 EUR Parkgebühr und 4 EUR Eintritt gespart. Und da ich mir heute auch keinen Wohnwagen gekauft habe, konnte ich insgesamt sogar 30.008 EUR sparen. Wahnsinn, oder? 😁
Etwas südlich kann man noch durch ein sehr schönes Waldstück wandern, das unter anderem eine Heidewiese und einen Birkenhain und ein paar steinige Auf- und Abstiege hat (Abenteuer!😁). Und wenn nicht gerade wieder ein zum Äußersten entschlossenes Ehepaar mit E-Bikes um die Ecke biegt, hat man da sogar seine Ruhe.
Zum Schluss wollte ich noch nach Horn und mir da die Burg Horn im Ort angucken. Die ist aber jetzt nicht so spektakulär und lohnt den Umweg kaum. Mir fiel nur auf, dass dort die Polizei und die Stadtwerke und auch das Standesamt untergebracht sind. Direkt neben dem Hinweisschild zum Standesamt steht ein Behälter für Kippen ... für alle, die erstmal eine Fluppe durchziehen wollen, bevor sie wirklich "ja" sagen ... 😁
Dort steht außerdem noch ein Denkmal. Und ich nutze solche Denkmäler ja immer gerne für einen kleinen Gag und wollte mich deshalb fürs Foto danebenstellen und ein blödes Gesicht machen (doch, kann ich ...😁). Dann las ich aber, dass dieses Denkmal für die Vertriebenen gedacht ist. Und damit war klar, dass dort keine Zeit für Witze war.
Denn ich kenne Vertreibung zwar zum Glück nur von den Erzählungen meiner Oma und meines Vaters und musste sie nicht selbst erleben. Aber zu viele Menschen auf dieser Welt sind durch Kriege oder Katastrophen schon vertrieben worden. Und fast überall werden sie mittlerweile wie der letzte Dreck behandelt. Das ist traurig!
Deshalb heute kein Witz
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Denkmal für die Vertriebenen |
Eigentlich wollte ich noch zu Juppies Grilleck im Ort und mir da ein Urlaubs-Abschieds-Schnitzel reinpfeifen. Aber wegen der Hitze hatte ich einfach keinen Hunger ... ja, auch ein Fischer kann mal keinen Hunger haben. Selten, aber es kommt vor ... 😁 Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass ich morgen wieder zur Arbeit muss ... 😁
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