Die goldene Blume

Ich habe neulich eine ganz interessante Geschichte gehört. Die ging - in meiner Version - ungefähr so:

Ein Mann stand vor einem großen Tor, das sich nicht öffnen ließ. Er wollte unheimlich gerne wissen, was sich hinter diesem Tor verbirgt, aber alle Versuche, das Tor zu öffnen, scheiterten.

Irgendwann entdeckte er eine goldene Blume, pflückte sie und steckte sie in das Schloss des Tores (keine Ahnung, warum er das machte, denn das ergibt ja eigentlich gar keinen Sinn. Wahrscheinlich war es eine Art Übersprunghandlung oder so). Und plötzlich öffnete sich das Tor (Was für ein Glück!). Und er zog die Blume aus dem Schloss und trat ein. Der Raum war eine riesige Schatzkammer, gefüllt mit Gold und Edelsteinen (Was für ein Glück!).

Und in einer Ecke dieses Raumes saß ein sehr alter Mann (Der arme Kerl! Ich meine, das ist bestimmt auch nicht so toll, die ganze Zeit in einer Schatzkammer rumzuhängen und darauf zu warten, dass mal irgendein Dulli vorbeikommt. Und W-LAN gab es bestimmt auch nicht. Und ich weiß auch nicht, ob es da eine Kantine gab oder wenigstens einen Snack-Automaten, wo man sich mal ein Snickers und 'ne Cola ziehen konnte.

Letztlich wäre eigentlich auch noch die Frage, warum da keine alte Frau saß. Denn dass in dieser Geschichte nur Männer vorkommen, ist auch irgendwie nicht mehr zeitgemäß. Wobei ... wenn es eine alte Frau gewesen wäre, dann hätte sich vermutlich auch irgendwer aufgeregt über das Rollenbild, wieso Frauen irgendwelche Schätze bewachen und da nutzlos rumsitzen sollen, statt irgendwo eine tolle Karriere zu machen ... ach, egal).

Und dieser alte Mann sagte zu ihm: "Du kannst dir alles nehmen, was du möchtest. Aber vergiss das Wichtigste nicht!"

Der Mann suchte sich jede Menge Gold zusammen, so viel er tragen konnte, und wollte dann gehen. Da sagte der alte Mann: "Vergiss das Wichtigste nicht!"

Also suchte der Mann nochmal in dieser großen Schatzkammer und steckte auch noch einige wunderschöne Edelsteine ein. Aber als er dann gehen wollte, sagte der Alte wieder: "Vergiss das Wichtigste nicht!"

"Was sollte denn hier noch wichtiger sein als das Gold und die Edelsteine?", fragte sich der Mann. Aber er schaute erneut nach und fand schließlich eine kostbare Krone. Er setzte sie auf und dachte sich: "Jetzt habe ich alles, was ich brauche!"

Er ging hinaus und hinter ihm schloss sich die Tür.

Aber von drinnen hörte er die Stimme des Alten, der sagte: "Das Wichtigste hast du vergessen. Du hast die Blume nicht mitgenommen, die das Schloss öffnet ..."

Ich habe die Geschichte in einer Predigt von Christian Schwarze gehört, der Pastor der EFG Rinteln ist. Er hat sie natürlich etwas anders und viel besser erzählt. Und falls jemand das im Original nachhören möchte, ist hier der Link zu seiner Predigt: https://www.youtube.com/watch?v=zHEU_EL30mU    


Die Moral dieser Geschichte ist ja klar: Manchmal vergessen wir das Wichtigste.

Der Alltag, der Stress, die Sorgen beschäftigen uns so sehr, dass wir das aus den Augen verlieren, was wirklich wichtig ist. Zum Beispiel der Blog von Klaus Fischer ... 😁😁😁 Und vor allem sollten wir auf alte Männer hören, die in Schatzkammern rumsitzen ... 😁😁😁

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