Kate

Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht besonders viel übrig habe für die Heiligenverehrung irgendwelcher Adeliger, die nur aufgrund ihrer Geburt angeblich irgendwas Besonderes sind. Ich habe nie verstanden, womit sie diese Privilegien angeblich verdient haben.

Allerdings muss man auch zugeben, dass es neben den zahlreichen Sonderrechten auch deutliche Nachteile gibt. Ein Leben in der Öffentlichkeit, bei dem jede Kleinigkeit von irgendeiner Zeitung oder einem Fernsehsender beobachtet und bewertet wird. Ein Leben, bei dem jede Nebensächlichkeit zu einer riesigen Nachricht aufgeblasen und kommentiert wird. Und das kann ziemlich furchtbar sein, insbesondere, wenn die Bitten um Privatsphäre nicht nur ignoriert werden, sondern in wildesten Verschwörungstheorien münden.

Als die Nachricht kam, dass Kate, die Frau des britischen Thronfolgers William, für längere Zeit krankheitsbedingt ausfällt, war eigentlich von Anfang an ziemlich klar, dass es sich um eine ernsthafte Sache und höchstwahrscheinlich eine Krebserkrankung handelt, auch wenn das dementiert wurde. Die neugierige Öffentlichkeit ließ sie aber über Wochen und Monate nicht in Ruhe. Das Ganze gipfelte in wilden Vermutungen und völlig abgedrehten Spinnereien, wie sie mittlerweile ja bei fast jedem Thema üblich sind.

Wahrscheinlich wurde dieser Druck zu groß und so hat sie gestern dann ihre Krebserkrankung öffentlich gemacht. Eine Sache, bei der uns eigentlich nur zusteht, ihr gute Besserung zu wünschen und sie wieder in Ruhe zu lassen. Das wird aber leider nicht passieren, sondern nur wieder zu neuen Theorien und zu neuem Tratsch führen.

Ich wünsche ihr Heilung. 

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